Mit Trauer und größter Hochachtung für sein Lebenswerk haben wir erfahren, dass der Benediktinerpater Florian, Prinz von Bayern, nach schwerer Krankheit in Kenia verstorben ist. Der 64-Jährige war der Urenkel des letzten bayerischen Königs Ludwig II. Hier in Starnberg wuchs er auf, Pater Florian war der Pfarrei St. Maria, angefangen als Ministrant, immer verbunden – und wir mit ihm und seinem unglaublichen Lebenswerk für die Ärmsten.
Pater Florian wurde als Prinz Franz Josef von Bayern am 21.09.1957 in Leutstetten geboren. Er verschrieb sein Leben der Mission, ähnlich wie sein Vorfahr König Ludwig I., der den „Ludwig Missionsverein“, heute Missio, gegründet hat.
Er trat 1982 in das Kloster der Missionsbenediktiner von Sankt Ottilien ein und ging nach seiner Priesterweihe 1986 nach Kenia. Nach Einsätzen in verschiedenen Missionen in Kenia kam er 2002 nach Illeret am Turkana See, das im Norden Kenias an der Grenze zu Äthiopien liegt. Dort gründete er beim Volk der Dassanetch eine Pfarrei, in der er sich mit zwei einheimischen Mitbrüdern um die Menschen vor Ort kümmerte. Besonderes Anliegen waren ihm dabei mobile Schulen für die Kinder der nomadisch lebenden Menschen.
Daher hat er das Projekt INES (Illeret Nomadic Education System) gegründet, in dem er die schulische Ausbildung an die Lebensweise der Nomadenvölker Kenias anpasste: die Schule reist mit dem Volk mit – der Unterricht kommt zu den Schülern.
Nach schwerer Krankheit ist Pater Florian am Abend des 22. Juni im Krankenhaus von Ruaraka verstorben. Seine Mitbrüder in Illeret wollen sein Lebenswerk weiterführen.
Es ist uns ein Herzensanliegen, dass wir für ihn beten und ihm damit auch danken. Wir laden dazu sehr herzlich zu einem gemeinsamen Requiem mit seinem Erzabt Wolfgang Öxler am 14. Juli um 18 Uhr in der Stadtpfarrkirche St. Maria in Starnberg ein.
Ein Nachruf auf Pater Florian ist in der Süddeutschen Zeitung erschienen. Hier auch der Nachruf, der sog. Nekrolog, der Erzabtei Ottilien: Nekrolog Pater Florian von Bayern